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Psychoaktive Drogen Psychoaktive Drogen, chemische Wirkstoffe, die Stimmung, Verhalten, Wahrnehmung und Denkvermögen beeinflussen. Zu allen Zeiten haben Menschen vieler Kulturen Wege gefunden, den Bewusstseinszustand durch Einnehmen bestimmter Substanzen zu ändern. In der medizinischen Praxis werden psychoaktive Substanzen, die so genannten psychotropen Drogen (aus dem Griechischen: auf die Seele wirkend), zur Behandlung von Patienten mit schweren geistigen Störungen eingesetzt. Psychoaktive Substanzen wirken, indem sie biochemische oder physiologische Abläufe im Gehirn beeinflussen. Das Nachrichtensystem der Nervenzellen (Neuronen) arbeitet mit elektrischer und chemischer Übertragung von Reizen. Neuronen berühren einander selten. Der mikroskopisch kleine Spalt zwischen einem Neuron und dem nächsten, die Synapse, wird durch chemische Substanzen überbrückt, die so genannten Neuroregulatoren oder Neurotransmitter (siehe Neurophysiologie). Psychoaktive Drogen agieren, indem sie die Funktionsweise der Neurotransmitter verändern. Sie können – je nach ihrer Wirkung auf das Verhalten oder die Psyche des Patienten – einer der sechs folgenden pharmakologischen Kategorien zugeordnet werden: Alkohol, Hypnagoga (Einschlafmittel), narkotische Analgetika (betäubend wirkende Schmerzmittel), Anregungsmittel, Halluzinogene und psychotrope Mittel. Alkohol ist seit jeher die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz. In den meisten Ländern ist er die einzige auf legalem Weg und rezeptfrei erhältliche psychoaktive Droge. Die erwünschte Wirkung ist meist eine angenehme Entspannung, wobei der Rauschzustand jedoch das Urteilsvermögen und die motorische Kontrolle beeinträchtigt. Wird Alkohol gewohnheitsmäßig konsumiert, kann er auf die Zellen der Leber und des Gehirns toxisch wirken und eine körperliche Abhängigkeit verursachen (Alkoholismus): Bei Entzug treten (in manchen Fällen lebensgefährliche) Symptome auf. Zu den Hynagoga (aus dem Griechischen: einschläfernd wirkend), z. B. Barbituraten und Diazepam (bekannter unter dem Markennamen Valium), gehören Hirndepressiva, die in der Medizin als Schlafmittel eingesetzt werden, und angstlösende Mittel, die beruhigend wirken, ohne Schlaf einzuleiten. Hypnagoga werden illegal konsumiert, um Entspannung, Gelassenheit und Euphorie zu bewirken. Die Überdosis eines solchen Mittels kann tödlich sein. Zudem können alle diese Medikamente körperliche Abhängigkeit erzeugen. Beim Absetzen kann es zu lebensbedrohenden Entzugserscheinungen kommen. Narkotische Analgetika – Opiate wie Opium, Morphin und Heroin – werden zur Analgesie (Aufhebung der Schmerzempfindung) verabreicht. Da die Schmerzlinderung eine der Hauptaufgaben medizinischer Behandlung ist, gehören Opiate zu den wichtigsten und wertvollsten Arzneimitteln in der Medizin. Beim illegalen Konsum werden die Substanzen, besonders Heroin, in die Vene gespritzt, um einen Zustand der Euphorie zu erreichen. Opiate erzeugen ebenfalls körperliche Abhängigkeit, die bei Absetzen der Droge zu heftigen Entzugserscheinungen führen. Anregungsmittel, z. B. Amphetamine, werden in der Therapie als Appetitzügler eingesetzt und hyperaktiven Kindern verschrieben. Paradoxerweise haben diese Mittel, die bei Erwachsenen stimulierend wirken, auf hyperaktive Kinder eine beruhigende Wirkung. Kokain wird in der Medizin als Lokalanästhetikum (also zur örtlichen Betäubung) verwendet. Amphetamine und Kokain rufen bei suchtmäßigem Konsum extreme Wachheit und Euphorie hervor. Sie werden auch eingenommen, um Schläfrigkeit zu vertreiben und um die körperliche und geistige Leistung zu steigern, etwa bei sportlichen Wettkämpfen oder vor einem Examen. Halluzinogene – psychedelische Drogen wie LSD (Lysergsäurediäthylamid), Mescalin und PCP (Phencyclidin) – sind von geringem Nutzen für die Medizin. Sie werden von Abhängigen wegen ihrer wahrnehmungs- und denkmusterverändernden Wirkung konsumiert. Marihuana ist ein relativ schwaches Halluzinogen, dessen Einsatz zur Behandlung der bei Krebstherapien auftretenden Übelkeit und zur Senkung des Augendruckes bei bestimmten schweren Glaukomen sinnvoll sein kann. Psychotrope Drogen sind seit Anfang der fünfziger Jahre in Gebrauch. Antipsychotika dämpfen die Symptome von Schizophrenie, wodurch es vielen schizophrenen Patienten möglich ist, die Klinik zu verlassen und sich wieder in das Gemeinschaftsleben einzufügen. Antidepressiva unterstützen die Genesung von Patienten mit schwerer Depression. Lithiumsalze verhindern oder verkürzen sowohl manische als auch depressive Phasen bei manisch-depressiven Patienten.